Skudde bei uns
I. Grundsätzliches
Unsere Skudden - Schafhaltung gibt uns körperlichen und auch mentalen Ausgleich.
Sie bringt uns immer wieder interessante und langjährig währende wertvolle Bekanntschaften.
Abgesehen von den materiellen Ergebnissen bereichert sie nicht nur unser eigenes Leben. Sie belebt den Hof sowie das Dorf- und regionale Landschaftsbild.
Wir lieben den Umgang mit den Tieren, bewundern ihre Individualität im Herdenverbund und bemühen uns bei unserem Tun um Einklang mit Landschaftspflege, Tier-, Natur- und Umweltschonung.
Hüten gehen wir nicht. Wir haben keine Hunde - auch nicht auf unserem Anwesen.
Der Hof steht jedem Interessierten offen - gut wäre es natürlich, wenn Sie sich zuvor anmelden. |
Die Schafe leben fast ganzjährig auf der Weide in Koppeln aus mobilen Elektro-Hütenetzen und/oder Elektrolitzen (vor allem die jüngeren Hornträger) in der Hof- bzw. Ortsumgebung. Wir geben darauf acht, dass die Tiere stets mindestens natürlicher Witterungsschutz erreichen können. Die Pflege von Obstbaumwiesen bietet die Hauptfuttergrundlage. Ohne Baumschutz geht da nichts - Baumrinde von jungen Bäumen gehört zur Lieblingsspeise. Spätestens wöchentlich gibt es eine neue Futterfläche zugeteilt. Somit stehen die Tiere in der Vegetationszeit eigentlich immer im frischen Grün! | ....... |
Der "durchwachsene Siebenschläfer 2020" hat es nicht so arg werden lassen wie 2018 und 2019, wo die Sonne ungetrübt ihr prächtig Antlitz zeigte, was dem "frischen Grün" auf Dauer nicht gut tat. So war zum 3. mal in Folge der Wiesen-Aufwuchs nicht wirklich ausreichend in die Gänge kekommen und die Obstbäume ließen ihre Früchte wiederum vorzeitig los. Staub und fehlender schmutzauswaschender Regen gab der eigentlich schneeweißen Wolle eine immer intensiver werdende "graue Abtönung". |
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<= auf der IGW - Fachgespräch zur Entwicklung der (Ostpreußischen) Skudde??? |
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II. Von der Lammzeit bis zum Absetzen (= Entwöhnen) der Lämmer | ||
| "Zu Weihnachten und um die Osterzeit beziehen die jeweils hochträchtigen Schafe den Ablammstall auf dem Hof" -So war es bis 2021. In 2022 wurde die geteilte Ablammzeit in den März zusammengelegt-. Die Tiere bleiben dort oder in Stallnähe für gut zwei Monate. Zu dieser Zeit kann man den Tieren - insbesondere den Lämmern - auch mal zum streicheln nahe kommen. Unmittelbar nach der Lammgeburt, bei der wir gerne beobachtend dabei sind, aber nur in wenigen Ausnahmefällen unterstützend eingreifen müssen, wird der Nabel desinfiziert. Das Mutterschaf erhält mit Ihrem Nachwuchs für 2 bis 4 Tage eine kleine Extrabucht, wo sie sich ungestört kennen lernen können. Im selben Arbeitsgang wird alles in die Ablammliste eingetragen. Die potentiellen Mütter und dazugehhörige Deckböcke, also die Väter, stehen bereits drin. Diese Liste hängt zu dieser Zeit mit einem Stift direkt neben der Jodflasche griffbereit im Stall. Hier notieren wir auch gleich eventuelle Anmerkungen zu Mutter und Kind/ern (z.B. brauner Nackenfleck, der später meist nicht mehr erkennbar ist). |
Wenn die Lämmer ihre eigene Kennzeichnung erhalten haben (Name, Nummer) und alles dokumentiert ist, geht es zu den Stallgefährten in eine der Gruppen-Buchten, welche nach weiteren Tagen vereint werden. In abendlichen Dämmerungsstunden, wenn die Muttertiere an den neu gefüllten Futterraufen stehen, nutzen die Lämmer die nun freie Liegefläche besonders gerne zum Herumtollen. Zuerst fangen Einzeltiere an umherzuspringen. Das scheint höchst ansteckend zu sein. Es dauert nicht lange, und es tobt die gesamte Horde wie wild durch den Stall. Ist das herzerfrischende Schauspiel hier fast allabendlich zu bestaunen, so zeigen sie diesen Übermut oftmals auch noch später auf der Weide. Sie rennen vor lauter Lebenslust einfach los und machen im Schein der untergehenden Sonne die ulkigsten Luftsprünge. So manches Mal lassen sich sogar einige "junggebliebene" Muttern dazu verleiten. | ..... |
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Im 4. Lebensmonat fühlen sich die Bocklämmer "schon sehr erwachsen" und interessieren sich zunehmend nicht nur für die Milchquellen der weiblichen Herdenmitglieder. Sie verbreiten allmählich immer mehr Unruhe, bis sie von der Mutter abgesetzt (= getrennt) und in die Bockgruppe zu Papa (wenn noch im Bestand), Onkeln und Halbbrüder umgesiedelt werden. Das kann anfänglich schon mal eine Geräuschkulisse geben, die an Holzhacken erinnert. Letztendlich ist aber eine altersgemischte Bockherde relativ ruhig und gelassen - wenn sie denn weit genug weg und außerhalb der Witterung der "Mädels" steht. |
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III. Zur Qualitätssicherung
Wir fühlen uns den Haltungsbedingungen verpflichtet, die in den Unterlagen der
"Brandenburger Skudde" kurz und gut aufgeführt sind:
Qualitätsanforderungen der Marke "Brandenburger Skudde" "... I. Haltungsanforderungen für den Züchter - die Skuddenzüchter arbeiten tiergerecht und umweltschonend / naturschutzorientiert - ganzjährige Freilandhaltung auf extensiv bewirtschaftetem Grünland ist erwünscht - in der Fütterung der Tiere wird auf gentechnisch veränderte Futtermittel verzichtet - Wachstumsförderer kommen nicht zum Einsatz - Arzneimittel werden nur im Ausnahme- / Krankheitsfall eingesetzt - Tiertransporte sind kurz zu gestalten ..." |
IV. Die Schafschur
die Wolle der heutigen Skudde war schon vor über 3 Tausend Jahren in vergleichbarer Qualität bekannt und verarbeitet worden (siehe "Hosen machen Leute" Folge 11).
Die Schurzeit beginnt Ende Mai. Zu dieser Zeit löst sich das Woll-Vlies schon etwas von Natur aus, was das Scheren mit der Handschere (ohne Motorenhilfe) sehr erleichtert. Wir scheren unserer Schafe gerne selber und nutzen diese Gelegenheit des engeren Tierkontaktes zur anschließenden Klauenpflege, sowie zur Konditions- und Gesundheitskontrolle (u.a. Euter und Gebiss). Auch kann dabei mal die eine oder andere Zecke entfernt werden ... und selbstverständlich bleibt kaum ein fehlfarbenes Wollhaar unentdeckt. Für den von uns genutzten Verwertungsweg muss die Wolle weiß sein, weitgehend frei von Verschmutzungen und nicht verfilzt. | Wollaufbereitung: Das möglichst zusammenhängende Vlies kommt auf ein Lattenrost-Tisch und wird beidseitig etwas abgeschüttelt damit Kleinteile herausfallen (v.a. "Schnippelwolle" und Pflanzenteile). Nun müssen nur noch "Futterwolle" (Wolle mit Einstreu- bzw. Futterresten - meißt im Nackenbereich), Kletten sowie "verklunkerte" Wolle (meißt im Seiten-, Hintern- oder Bauchbereich) abgesammelt oder abgerissen werden. Verfilzte und die aussortierte Wolle wird zu Dünger. Die durchsortierte und abgelüftete Wolle kann locker aufgeschichtet oder in luftdurchlässigen Säcken gelagert werden. - Wolle als Naturprodukt muss "atmen" können! | Die Wolle auf den 2 Bildern stammt nicht von unseren Tieren! klassische "Futterwolle" => für Aufbereitung wertlos Wolle mit Einstreu => mit unverhältnismäßigem Aufwand herauszusammeln |
Schauscheren auf dem Nauener Ackerbürgerfest ... ... und in Wusterwitz => |
| Lattenrost zur Wollsortierung im Vordergrund
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- so viel Zeit muss sein - Zutrauen bildende Maßnahmen |
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